Lasst uns eine Remote-Sauerei machen!
by Annina
Nach mittlerweile bereits einem ganzen Jahr, in dem wir uns im Home Office befinden, haben sich so einige Anfangsangewohnheiten verändert. Wer sitzt schon immer noch anständig und Office-tauglich jeden Tag perfekt angezogen und geschminkt an dem eigenen Schreibtisch? Oder wer probiert die Videokamera noch allein aus, bevor er einer Videokonferenz beitritt, aus Angst die self-made Frisur erscheint im falschen Licht?
Im letzten Jahr haben wir aber auch einige sinnvolle Dinge dazu gelernt und unsere neuen Routinen gefunden.
Bei uns in der Organisationseinheit „Tribeclub“ hat sich neben unseren wöchentlichen Meetings ein kurzer täglicher „Morning Coffee“ eingebürgert. Natürlich kann man es selten täglich einrichten, dennoch findet sich jeden Morgen eine kleine zufällige Gruppe zusammen, die gemeinsam mit der ersten Tasse Kaffee in den Tag startet. Dieses kleine Ritual ist uns wichtig, weil wir auch remote den persönlichen Kontakt zueinander nicht verlieren möchten. Bei einem dieser Treffen haben unsere Kollegen Jana und Andi von ihren ersten Erfahrungen mit dem Thema „Acryl Pouring“ erzählt und uns ihr erstes Kunstwerk präsentiert.
Prinzipiell ist die Idee ganz einfach: Viele Farben mischen und über eine Leinwand kippen.
Da das so simpel wie genial geklungen hat, haben wir uns überlegt als gemeinsames Tribe-Event eine Remote-Sauerei zu planen. Da mögliche Events aktuell eher rar gesät sind, haben wir glücklicherweise zeitnah einen gemeinsamen Abend gefunden und uns alle wie folgt ausgerüstet:
- Mit einem Basis-Set für Acryl-Pouring: Kontrastreiche Acrylfarben, Holzspatel zum Farben anrühren, einem Acryl-Pouring-Medium und einer kleinen Leinwand (Kosten: 17,99 EUR pro Person)
- Mit einer Anleitung, die einem (theoretisch) gesagt hätte: Trocknungszeit: 2-3 Tage; Dauer: ca. 1 Stunde
- Mit Folien / oder und Kartons oder Zeitungspapier zum Schutz des Mobiliars und des Wohnungsbodens
- Mit (Papp-)bechern und Einmal-Handschuhen

Zum Feierabend haben wir uns alle mehr oder weniger gut vorbereitet getroffen und unsere Farben und Errungenschaften begutachtet. Ein besonderes Highlight war dabei eine Fön-Konstruktion mit einem Farbschutz aus einer Klopapierrolle zum „Verpusten“ der Farbe auf der Leinwand. Spoiler-Alarm: Die Konstruktion war am Ende weniger entscheidend als die Farbwahl.
Auf lange Erklärung haben wir verzichtet und uns direkt mit den Farben unserer Wahl ans Werk gemacht. Dafür haben wir unsere Becher mit der jeweils gewünschten Acryl-Farbe befüllt und sie mit dem Acryl-Pouring-Medium verrührt. An die Soll-Konsistenz von „flüssigem Honig“ kamen die ein oder anderen Teilnehmer ganz gut ran, es gab aber bei der anschließenden Verwendung auch genügend lautstarke Beschwerden über „es fließt gar nicht“ bis hin zu „es fließt davon“. Ein Glück, dass das die Wohnungen alle unbeschadet überstanden haben.

Natürlich gibt es verschiedene Techniken für Acryl-Pouring
Wir haben beim Verwenden unserer Farben diese zwei angewendet:
- Gießen der einzelnen Farben aus dem Becher direkt auf die Leinwand
- Mischen (aufeinander tropfen) der angerührten Farben in einem Becher und anschließendes Stürzen auf die Leinwand
Wie man sich nach dieser Beschreibung wahrscheinlich denken kann, war das Werk schnell vollendet. Im Anschluss haben wir uns alle stolz unsere Kunstwerke gezeigt und uns eine zweite Leinwand gewünscht. Neben fachlich wertvollen Kunstkritiken haben wir auch unseren Kollegen Andi mit dem Fön bewundert, der leider so viel dunkle Farben vermischt hatte, dass der Fön die Dunkelheit auch nicht mehr aufhellen konnte. Zum Glück gibt es aber ja auch noch Pinsel, die im Anschluss wieder Farbe mit ins Spiel bringen konnten.

Unser Fazit:
Insgesamt war es ein lustiger Abend und eine coole Abwechslung zu Remote Spieleabenden, die wir gerne weiterempfehlen können. Bei einer größeren Runde an Teilnehmern wird es teilweise etwas laut und unübersichtlich – Das kennt man mittlerweile wahrscheinlich auch von losen Unterhaltungen in Video-Konferenzen.
Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß und haben eine weitere tolle Erinnerung an unsere gemeinsame Tribe-Zeit, sogar in haptischer Form und das trotz Remote-Situation.